Wie ist denn so ein Ablauf, was kommt auf meinen Hund zu?
Schritt eins – anschauen
Ich setze meinen kleinen Kunden auf den Trimmtisch, und fühle ihn erst einmal ab. Bei Hunden mit viel Fell, schaue ich, ob ich mit meinen Fingern gut durch das Haar komme. Ich befühle die Haarstrucktur. Ist es ein rauhaariger Hund oder hat er feines Fell? Grobe Verfilzungen schneide ich schon mal raus.
Ich schaue, je nach Jahreszeit, nach Zecken oder Milbenbefall. Schaue mir die Ohren und die Augen an, sowie die Pfötchen -Krallen und zwischen den Ballen.
Schritt zwei – ab in die Wanne
Dann geht es in die Badewanne. Mit lauwarmen Wasser fange ich vorsichtig an den Beinen an. Ich habe meistens eine Schleckmatte mit in der Wanne. Das ist eine Plastikmatte mit Leberwurst bestrichen. Hier kann der Hund schlecken, was beruhigend auf ihn wirkt.
Wenn das Fell nass ist, massiere ich das Shampoo gut ein und hoffe, das der Kleine es auch geniessen kann. Danach wird alles wieder gut ausgespühlt und der Hund mit dem Handtuch getrocknet. Dann trage ich ihn auf den Trimmtisch zurück.
Schritt drei- Föhnen
Das Föhnen ist der unangenehmste Teil des Coiffeurbesuches für einen Hund.
Hunde mögen das laute Rauschen nicht und auch der Luftzug ist ihnen unangenehm. Sollte ein Hund übermässig Stress haben, was beim Kopf der Fall sein kann, föhne ich ihn aus Entfernung an und lasse ihn dann weiter per Luft trocknen. Bis ich am Kopf angekommen bin, ist dieser meist so gut wie trocken.
Nachdem Ihr Hund getrocknet ist, wird er nochmal gut durchgekämmt, mit einer Bürste und mit einem feineren Kamm, damit kein Knötchen mehr im Fell ist.
Schritt vier – Schneiden oder Rasieren
Manche Rassen, wie der Pudel, Malteser oder andere feinhaarigen Rassen, werden erst rasiert und dann mit der Schere nachgeschnitten. Bei jungen Hunden schneide ich, je nach Rasse, zu Beginn mit der Schere, da das Fell noch in der Entwicklungsphase ist und es bei manchen jungen Hunden schlicht nicht möglich ist, sie zu rasieren. Das sollte erst antrainiert werden.
In erster Linie frisiere ich Ihren Hund so wie Sie es sich wünschen und vorstellen. Gerne dürfen Sie auch ein Beispielfoto mitbringen.
Hunde die zu trimmen sind (gezupft werden), nehme ich momentan nicht an (alle rauhaarigen Rassen).
Schritt fünf – Krallen schneiden
Bei Bedarf schneide ich die Krallen und die Wolfskralle. Letzteres schneide ich fast immer bei Hunden. Wenn man das nicht regelmässig macht, kann es bei kleineren Rassen schnell passieren, das die Kralle rund wächst. D. h. wenn man sie nicht schneidet, wächst sie in die Haut rein und schmerzt.
Fellpflege
Wenn man nicht regelmässig schaut, kann es vorkommen, dass das Fell verfilzt, Knötchen entstehen.
Lieblingsstellen für Knötchen sind, hinter den Ohren, an den Achseln und zwischen den Beinen. Das kann z.B. vom täglichen Gebrauch des Geschirrs kommen, liegt auch am Wetter. Wenn es draussen feucht ist, entstehen sie schneller. Wenn wir Zuhause sind, sollten wir es unserem Liebling das Geschirr ausziehen, ebenso das Halsband (aus Sicht der Fellpflege). Wir lassen unsere Jacken ja auch nicht an. Nach jedem Spaziergang kurz kontrollieren.
Es kommt vor, dass Hunde Bürsten nicht mögen, das erschwert die Fellpflege sehr. Ich kann Ihnen gerne ein paar Tricks zeigen, wie Sie Ihrem Hund das Bürsten beibringen oder angenehmer machen können.
Bei Hunden mit längerem Fell sollte man unbedingt, spätesstens alle zwei Tage die Bürste raus holen, sonst hilft irgendwann nur noch das Abrasieren. Die Haut des Hundes muss atmen können, das kann sie nicht wenn zu viele Verfilzungen sie verdecken. Es kann zu Allergien und Schuppenbildung kommen, was unter anderem zu Juckreiz führen kann.
Infos
2-4 Mal im Jahr bekommen einige Rassen die Unterwolle entfernt. Hunde, die ein zweischichtiges Fell besitzen, wie z.B. der Golden Retriever, Leonberger, Border Collie, Hütehunde, Labradore, Schäferhunde oder Huskys, sollten niemals abgeschoren werden. Es besteht aus Deckhaar und toter Unterwolle. Es schützt vor Sonne, Hitze, Nässe und Schmutz. Die tote Unterwolle wird rausgebürstet, damit die Haut wieder atmen kann und neues Fell wieder nachwachsen.
Immer wieder trifft man Hundebesitzer, die ihre Hunde im Sommer scheren lassen. Begründung: „Damit er nicht mehr so schwitzt.“ Oder „mein Hund fühlt sich nach dem Scheren viel wohler“. Viele Hundebesitzer haben den Eindruck, dass es dem Hund aufgrund seines dichten und langen Fells schnell im Sommer zu warm wird – klingt irgendwie logisch. Trifft aber nicht zu.
Das Fell schützt Ihren Hund vor Sonne, Hitze, Nässe und Schmutz. Die Unterwolle dagegen sitzt direkt an der Haut. Wird sie nicht regelmässig und vollständig ausgebürstet, ist dem Hund bei hohen Temperaturen tatsächlich zu heiss, denn sie verhindert, dass das Fell bis auf die Haut durchlüftet wird und wie eine natürliche Klimaanlage fungiert. Deswegen gerade im Frühjahr und Herbst, wenn sich das Fell erneuert, bürsten, bürsten und nochmal bürsten.
Manche Hunde haben viel Tränenausfluss, so sollten die Augen regelmässig gereinigt und die Härchen gekürzt werden. Besonders bei weissen Hunden sehen ungepflegte Äuglein nicht schön aus.